Erfahrungsberichte:

Pille ist nicht gleich Pille

Die verschiedenen Pillenpräparate unterscheiden sich in der:

  • Dosierung der beiden Hormone
  • Art des Gestagens
  • Art des Östrogens.

Es gibt bestimmte Pillepräparte, die sich in bestimmten Situationen bewährt haben, z.B. unreine Haut. Und es lohnt sich auch gezielt auf ein anderes Präparat zu wechseln, wenn es bei einer Pille zu unangenehmen Nebenwirkungen gekommen ist.

Es gibt Kombinationspräparate (Östrogen und Gestagen) und eine reine Gestagenpille.

Die Kombinationspräparate

Unter den Kombinationspräparaten unterscheidet man die Einphasenpillen (alle Pillen einer Packung haben dieselbe Zusammensetzung an Östrogen und Gestagen) und die Mehrphasenpillen (die Östrogen- und Gestagendosierungen in den Pillen der Packung ändern sich im Verlauf des Zyklus. Meist haben die Pillen dieser Packungen unterschiedliche Farben, je nach Dosierung).

Kombinationspillen unterscheiden sich auch bezüglich des Zeitraumes, in dem sie eingenommen werden.

„21+7“ ist das am weitesten verbreitete Einnahmeschema. Dabei wird die Pille 21 Tage lang eingenommen, dann folgen 7 Tage Pause (oder sie nehmen 7 Tage eine hormonfreie Placebotablette ein, die keinen Wirkstoff enthält.) Während dieser Tage bekommen die meisten Frauen eine Blutung. Am 8.Tag beginnt man erneut mit der 21-tägigen Einnahme der Pillen einer neuen Packung.

„24+4“ ist ein Einnahmeschema bei einigen neuen Pillen. Die Pillen enthalten während 24 Tagen einen Wirkstoff gefolgt von 4 hormon- und somit wirkungsfreien Pillen. Während dieses kurzen Zeitintervalls kommt es zu einer meist schwachen Blutung.

„26+2“ ist ein ähnliches Einnahmeschema – mit 26 Tagen Pilleneinnahme und 2 hormonfreien Tagen.

Die Einphasenpille

Die meisten Kombinationspräparate sind sogenannte Einphasenpillen. Diese Pillen einer Packung haben alle die gleiche Zusammensetzung von Östrogen und Gestagen. Auch die erste Pille, die 1961 in Europa auf den Markt kam, gehört in diese Gruppe. Sie enthielt jedoch eine etwas größere Menge an Hormonen, als die heute erhältlichen Präparate. Die Einphasenpille ist am weitesten verbreitet und etwas sicherer als die anderen Pillenarten. Sie enthalten 15 bis 35 Mikrogramm Östrogen.

Die Zweiphasenpille

In einer Monatspackung sind 2 Arten von Pillen enthalten, die auch eine unterschiedliche Farbe haben. Diese unterscheiden sich in der Menge des verwendeten Gestagens. Damit wird versucht die normalen Veränderungen der Hormonkonzentration während dem Zyklus nachzuahmen. Diese Pillen waren früher weit verbreitet. Man erwartete sich davon eine Verringerung der Nebenwirkungen gegenüber den Einphasenpräparaten. Diese Hoffnungen haben sich nicht erfüllt, jedoch ist die Sicherheit etwas geringer und die Wahrscheinlichkeit von Einnahmefehlern höher als bei den Einphasenpräparaten.

Die Dreiphasenpille

Um die normalen hormonellen Veränderungen während des Zyklus noch besser nachzuahmen, wurde die Dreistufenpille entwickelt (die Packung enthält Pillen in drei verschiedenen Zusammensetzungen und Farben). In den Nebenwirkungen unterscheidet sie sich nicht von der Einphasenpille, jedoch kann das Einnahmeschema zu Fehlern verleiten, z.B. beim Verschieben der Regelblutung, bei Vergessen und Erbrechen.

Die östrogenfreie Pille

enthält im Gegensatz zu allen anderen Pillenarten nur ein Hormon, ein Gestagen und wird ohne Unterbrechung regelmäßig eingenommen. Da kein Östrogen enthalten ist, gibt es auch keine unangenehmen Begleiterscheinungen, die durch das Östrogen verursacht sind. Allerdings ist der Zyklus häufig nicht so regelmässig, wie mit der ‘normalen’ Pille. Und auch die Zuverlässigkeit ist etwas geringer.  Die östrogenfreie Pille wird vorallem in speziellen Fällen verschrieben, z.B. während des Stillens oder wenn eine Frau Östrogene schlecht verträgt oder nicht nehmen darf.