Nebenwirkungen der Pille
Die meisten Frauen vertragen niedrig dosierte Pillen ohne Nebenwirkungen.
Die Pille kann jedoch – wie alle Medikamente – außer der gewünschten Wirkung bei manchen Menschen auch unerwünschte Nebenwirkungen haben. Davon betreffen die meisten das Wohlbefinden, gefährden aber nicht die Gesundheit. Unerwünschte Nebenwirkungen sind im Beipacktext jeder Pillenpackung aufgeführt, überwiegend handelt es sich um Übelkeit, Brustspannen, Kopfschmerzen oder psychische Verstimmungen, bzw. Lustlosigkeit.
Seit Einführung der Pille 1961 wurde die Menge der verwendeten Hormone immer weiter gesenkt und damit die Häufigkeit von unerwünschten Nebenwirkungen verringert. Das bedeutet, dass die heute verwendeten Präparate besser verträglich sind, als noch vor 20 Jahren.
Untersuchungen zeigen interessanterweise, dass das Ausmaß und die Häufigkeit von negativen Nebenwirkungen von Frauen höher eingeschätzt wird, als sie tatsächlich sind. Auf der anderen Seite werden positive Nebenwirkungen kaum wahrgenommen (z.B. eine Stabilität des Zyklus, eine weniger starke und und weniger schmerzhafte Regelblutung, eine bessere Haut und ein gewisser Schutz vor bösartigen Krankheiten wie z.B. Eierstockkrebs, Gebärmutterkrebs;).
Die Nebenwirkungen der Pille wurden in den letzten 45 Jahren sehr genau untersucht, sodass man sie heute recht gut abschätzen kann. Es gibt negative Nebenwirkungen, die gelegentlich vorkommen. Sie sind meist leicht, werden von verschiedenen Frauen unterschiedlich empfunden oder bilden sich nach Absetzen der Pille wieder zurück. Schwerwiegende Nebenwirkungen kommen sehr selten vor.
Negative Nebenwirkungen treten etwas häufiger auf, wenn Sie beispielsweise Rauchen oder ein anderes Risiko, wie z.B. Übergewicht oder eine chronische Erkrankung (z.B. erhöhten Blutzucker oder Bluthochdruck) haben. Die Art und Häufigkeit von Nebenwirkungen hängen auch von Ihrer Einstellung zu dieser Verhütungsmethode ab. Das heißt, wenn Sie sich innerlich dagegen wehren jeden Tag eine Tablette nehmen zu müssen, sollten Sie sich überlegen, ob nicht eine andere Verhütungsmethode besser für Sie geeignet ist. Ferner müssen Sie die positiven und negativen Eigenschaften der Pille mit denen anderer sicherer Verhütungsmethoden vergleichen, bzw. mit dem Risiko schwanger zu werden, wenn Sie unsicher oder gar nicht verhüten.
Um das Risiko von Nebenwirkungen klein zu halten, sollten Sie sich von der Ärztin / dem Arzt nach einer Untersuchung eine niedrig dosierte Pille verschreiben lassen. Sollte es einmal zu unerwünschten Nebenwirkungen kommen, können diese oft mit einem Wechsel auf eine andere Pille oder ein anderes Präparat, wie Ring, Pflaster oder Hormonspirale gebessert werden. Die verschiedenen Pillen, bzw. Methoden unterscheiden sich etwas in ihrer Zusammensetzung und deshalb auch in ihren Nebenwirkungen.
Wie sind all diese Informationen zu beurteilen?
Wenn man versuchen würde, die positiven und negativen Nebenwirkungen der heutigen Pillen für gesunde Frauen gegeneinander aufzurechnen, würden die positiven Nebenwirkungen überwiegen. Berücksichtigt man zusätzlich die Vorteile der sicheren Verhütung unter der Kontrolle der Frau, ist eine “Bilanz” deutlich positiv für die Pille.